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Calw Abu Dhabi statt Ärztehaus
Schwarzwälder-Bote Von Hans-Jürgen Hölle
Calw. Ab nach Abu Dhabi. Weil der Calwer Neurologe Stefan Diez sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Traum erfüllt, ist im Kreis Calw der neurologische Notstand ausgebrochen.
Mit Stefan Jost in Nagold gibt es im Kreis Calw derzeit gerade noch einen einzigen niedergelassenen Facharzt in dieser Disziplin.
Dass er sich für ein Jahr beurlauben lassen will, um in Abu Dhabi, der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats, arbeiten zu können, hat Diez zwar Kollegen, nicht aber seinen Patienten mitgeteilt, zumindest nicht allen. Verständlich war deshalb deren Verunsicherung, als sie mitbekamen, dass er seine Praxis im Calwer Ärztehaus in der Eduard-Conz-Straße am 31. März geschlossen hat. Am 11. April hat er auf der arabischen Halbinsel, wo deutsche Ärzte sehr geschätzt sind, angefangen.
Schon ein halbes Jahr zuvor hatte er damit begonnen, einen Nachfolger zu suchen. Vergebens. Auch die zuständige Kassenärztliche Vereinigung (KV) konnte nicht weiterhelfen. "Das ist für uns natürlich eine Katastrophe. Wo sollen wir denn unsere Patienten unterbringen, wenn sie einen Neurologen brauchen?", meinte ein niedergelassener Arzt dazu.
Interimsweise doch wieder in der früheren Praxis Diez. Der Klinikverbund Südwest hat den Oberarzt in der Neurologischen Abteilung des Klinikums Calw, Gerfried Kunz, abgestellt. Aber nur vorübergehend. "Das kann natürlich keine Dauerlösung sein", meint die Pressesprecherin des Verbunds, Ursula Kächele, dazu. Es sei Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung, zu sehen, dass es weitergeht. Der Klinikverbund helfe natürlich, wo er könne. Wenn es gewünscht wird, könnte notfalls auch ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) aufgebaut werden. Aber das sei ein heikles Thema. Dazu bräuchte es zweier ärztlicher Disziplinen.
Bernd Walz, der Vorsitzende der Kreisärzteschaft Calw, weiß um die Schwierigkeiten. Und er geht davon aus, dass sie nicht so leicht auszuräumen sind. Rechtlich gesehen würde es zwar Möglichkeiten geben, die vakante Stelle in Calw zu besetzen, zum Beispiel, indem ein Chef- oder auch ein Oberarzt eine Sonderzulassung erhält. Fraglich sei aber, ob man wirklich jemand findet, der das auf die Dauer machen will. Reine Neurologen würde es insgesamt nicht viele geben. Und diese könnten sich dann die Stellen nach ihren Vorstellungen heraussuchen.
Calw. Ab nach Abu Dhabi. Weil der Calwer Neurologe Stefan Diez sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Traum erfüllt, ist im Kreis Calw der neurologische Notstand ausgebrochen.
Mit Stefan Jost in Nagold gibt es im Kreis Calw derzeit gerade noch einen einzigen niedergelassenen Facharzt in dieser Disziplin.
Dass er sich für ein Jahr beurlauben lassen will, um in Abu Dhabi, der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats, arbeiten zu können, hat Diez zwar Kollegen, nicht aber seinen Patienten mitgeteilt, zumindest nicht allen. Verständlich war deshalb deren Verunsicherung, als sie mitbekamen, dass er seine Praxis im Calwer Ärztehaus in der Eduard-Conz-Straße am 31. März geschlossen hat. Am 11. April hat er auf der arabischen Halbinsel, wo deutsche Ärzte sehr geschätzt sind, angefangen.
Schon ein halbes Jahr zuvor hatte er damit begonnen, einen Nachfolger zu suchen. Vergebens. Auch die zuständige Kassenärztliche Vereinigung (KV) konnte nicht weiterhelfen. "Das ist für uns natürlich eine Katastrophe. Wo sollen wir denn unsere Patienten unterbringen, wenn sie einen Neurologen brauchen?", meinte ein niedergelassener Arzt dazu.
Interimsweise doch wieder in der früheren Praxis Diez. Der Klinikverbund Südwest hat den Oberarzt in der Neurologischen Abteilung des Klinikums Calw, Gerfried Kunz, abgestellt. Aber nur vorübergehend. "Das kann natürlich keine Dauerlösung sein", meint die Pressesprecherin des Verbunds, Ursula Kächele, dazu. Es sei Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung, zu sehen, dass es weitergeht. Der Klinikverbund helfe natürlich, wo er könne. Wenn es gewünscht wird, könnte notfalls auch ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) aufgebaut werden. Aber das sei ein heikles Thema. Dazu bräuchte es zweier ärztlicher Disziplinen.
Bernd Walz, der Vorsitzende der Kreisärzteschaft Calw, weiß um die Schwierigkeiten. Und er geht davon aus, dass sie nicht so leicht auszuräumen sind. Rechtlich gesehen würde es zwar Möglichkeiten geben, die vakante Stelle in Calw zu besetzen, zum Beispiel, indem ein Chef- oder auch ein Oberarzt eine Sonderzulassung erhält. Fraglich sei aber, ob man wirklich jemand findet, der das auf die Dauer machen will. Reine Neurologen würde es insgesamt nicht viele geben. Und diese könnten sich dann die Stellen nach ihren Vorstellungen heraussuchen.